
Wir fertigen seit Jahren und mit großem Enthusiasmus Siegelringe an. Ich mag einfach die ganzen historischen Geschichten über Wappen, Turniere und holde Damen auf den Zuschauerrängen. Und da ich mich basierend auf einem Geschichtsstudium noch heraldisch fortgebildet habe, gehen eingeweihte gern mal in Deckung (oder müssen grad ganz dringend ihre Socken zusammenlegen), wenn ich in den Erklärmodus schalte. Es ist tatsächlich erstaunlich, dass viele Menschen sich mit ihrem eigenen Familienwappen nicht auskennen, aber hier geht keiner raus, ohne nicht zumindest über die Einzelteile und ihre Bedeutung Bescheid zu wissen. Und vielleicht noch einige historische Phänomene wie agnatische Linien oder Blasonierungen. Und wo wir grade bei Phänomenen sind, hat sich im Kundengeschmack seit etwa einem Jahr eine ganz neue Variante entwickelt: der große, verschnörkelte Opa-Siegelring. Es fing mit einem Schnappschuss von einer Familienfeier an, und da wir einer Herausforderung natürlich nicht widerstehen können, haben wir mit viel Überlegen, Grübeln und Entwerfen ein echt bombastisches Modell entwickelt. Inzwischen greift der Trend um sich und wir sind richtig schön im Zug. Ich finds toll, eine herrliche Alternative zu den Klassikern. Aber Vorsicht: diese Ringe haben eine Außenwirkung, mit der man umgehen können sollte. Auf der Reise zur September-Messe in Italien trug mein Mann das Extra-Large-Modell mit ungeahntem Effekt: trotz Nichtreservierung wurden Tische frei, bei Vorab-Gesprächen mit neuen Lieferanten kam gleich der Chef und bei der Durchreise durch Wien hat mir ein klassischer Wiener Kellner bei einem Viertele Veltliner insgesamt acht mal nachgeschenkt. Dieses Modell heißt bei uns jetzt „DER DON-RING“. Unten mal eine Auswahl unserer schönsten Old-School-Exemplare. Wenn man sich drauf ein lässt, machen die echt richtig Spaß.