März 2025 bitte viel frisches Grün

Ohrringe Weissgold, Brillanten, Pampeln aus grünem Calcit

Ein verspäteter März-Beitrag, warum?? Klare Antwort: weil die Immunsysteme von Herrn Bergmann und Frau Bergmann gleich zwei mal hintereinander aufgrund der vorfrühlingshaften Infektinvasion in die Kniee gegangen sind.  Aber sowas hat ja auch sein Gutes: als wir nach 2 Wochen Stubenarrest und Kräutertee wieder ans Tageslicht krochen, hatten wir den dringenden Wunsch nach zwei Dingen: einem Gläschen Prosecco im Sonnenlicht und der Farbe von frischem Grün. Wo Wünsche sind, da sind Gute Feen oft nicht weit. Fee Nummer 1 ist die bezaubernde Marie-Louise in der Nachbarstraße ( https://marielouise-hh.de/ ich mach hier jetzt mal Werbung) und Fee Nummer 2 kam in Form eines meiner Lieblings-Steinschleifer (der mich wahrscheinlich schlachtet, wenn er erfährt, dass ich ihn als Fee bezeichnet habe). Der hatte zwei hellgrüne Calcit-Pampeln im Gepäck, die SOFORT die Besitzer wechseln mussten.

Moment mal Calcit ?? Ist das nicht ein Baustoff ? Jaaa, auch. Das Mineral Calcit ist eine Mischung aus Kalcium, Kohlenstoff und Sauerstoff, kurz Kalciumcarbonat. Der entstand in der Erdgeschichte üblicherweise durch Sedimentation. Zum Beispiel wenn viele Meerestiere mit Kalkhaltiger Schale (Korallen, Muscheln etc) gestorben und die Schalen auf den Meeresgrund gesunken sind. Hier haben sie sich dann über Jahrmillionen zu Kalkstein verdichtet. Kalkstein ist ja eher porös, man kann daraus große Blöcke für den Hausbau schneiden, oder es klein mahlen und Zement oder Beton beimischen.

Wenn man etwas feiner bauen oder Calcit als farbige Schmucksteine verwenden möchte, dann muss das Kalkstein erdgeschichtlich eine zweite Stufe durchlaufen und ein sogenannter Metamorphit werden.

Kurzer Ausflug in die Plattentektonik: Die Kontinente wie wir sie jetzt kennen, bestehen ja aus fester Erdkruste, die auf einem flüssigen Erdkern schwimmt. Zwischen fest und flüssig ist noch eine halbfeste Schicht. Ähnlich wie die klitschige Schicht beim ¾ garen Kuchen. Nicht ganz fest, aber nicht mehr so flüssig dass es raus spritzt, wenn man rein piekt. Zurück zu den Platten der Erdkruste: Auch wenn wir es nicht sehen, verschieben die sich ständig, drücken ineinander und wursteln sich unter- oder übereinander. Wenn nun eine feste Erdschicht von einer anderen nach unten auf die „klitschige“ Schicht gedrückt wird, dann kriegt sie plötzlich ganz viel Druck und Hitze ab. Hitze, weil es unten sehr heiß ist und Druck, weil die andere Patte ziemlich schwer ist. Wenn jetzt so ein Calcit-Sediment Druck und Hitze ausgeliefert ist, dann verändert es seine Kristallstruktur. Um in der Patisserie zu bleiben: der Streuzucker wird zum Zitronendrops. Derart umgewandelte Minerale werden Metamorphite genannt. Und da in der Plattentektonik ständig Bewegung herrscht, wird so ein Metamorphit irgendwann auch wieder nach oben gedrückt, wo er dann unser Herz erfreuen kann, z.B. im Badezimmer oder an den Ohren.

Mineralogisch können nämlich verschiedene Drops-Arte entstehen. Die bekannteste ist Marmor und die schönste ist feiner farbiger Calcit in Edelsteinqualität. Gibt es in zarten Gelb- und -ganz selten- Grüntönen.

Und gerade dieses Grün hatte uns nun total verzaubert. Frühling, kitzelnde Sonnenstrahlen auf der Nase und ein Schlückchen Prosecco im Sonnenschein. Schon klar, dass ich meine Calcite mit Weißgold und Brillanten einrichten musste. Und da der Frühling ja immer voller Überraschungen steckt, habe ich Wechsel-Ohrring-Unterhänger aus ihnen gemacht, die man an verschiedene Oberstecker anstecken kann

Ihnen einen frischen, gesunden und farbenfrohen Frühling,

Ihre Viola Bergmann

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