Im Januar ist mir ein ganzbesonderer Edelstein über den Weg gelaufen: ein petrolfarbener Saphir im Smaragdschliff. Das geht? Aber sowas von. Das Mineral Korund, aus dem der Saphir besteht, kann in verschiedenen Farben vorkommen, je nachdem welche Extra-Elemente während des Kristallwachstums vor vielen Millionen Jahren sich in den Kristall geschlichen haben. Sind es Eisen und Titan, wird er blau bis grünlich, wäre es Chrom, wird er rot (und damit ein Rubin, aber das ist eine andere Story). Dieser Saphir hat eine sehr ungewöhnliche Mischung intus und ist deshalb weder blau noch grün, sondern strahlt in einem intensiven Petrol, sehr kühl, dunkel und geheimnisvoll. Dass er trotzdem ordentlich glitzert, liegt daran, dass das Mineral Korund eine sehr hohe Lichtbrechung hat und daran, dass ein Genie von Edelsteinschleifer das beste aus dem Rohstein herausgeholt hat. Dabei geht es nicht nur um die einzelnen Facetten (die kleinen Glitzerflächen), sondern auch um die generelle Form. Und die klare art-deco-Form des Achteckschliffes passt perfekt zu der geheimnisvollen Farbe des Steines. Vor meinem inneren Auge stand gleich das Bild einer klaren, kalten Winternacht bei Vollmond, wenn die Schatten tief und geheimnisvoll sind, die Stille vom knacken des Eises durchbrochen wird und das Mondlicht zarte Glitzerpunkte auf bereiften Ästen hervorzaubert. Und so habe ich mit diesem besonderen Edelstein ein Halscollier aus Weißgold angefertigt, besetzt mit dunkelblauen Diamanten und Topasen und habe ihm noch einen kleinen Eiszapfen aus einem blauen Beryll untergehängt.
