Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke
Jaaaa, und damit ist in unserem Fall nicht die Lücke im Busen des Goetheschen Werthers gemeint, sondern der Spalt zwischen Verlobungsring und Trauring, welcher sich auftut, wenn der Verlobungsstein etwas ausladender ist. Nachdem die Hamburger Bräute diesen jahrzehntelang als gegeben hinnahmen, wandert seit einiger Zeit ein Trend aus den USA zu uns herüber, nach welchem diese Lücke als zumindest „schwiiiierig“ empfunden wird.
Woher kommts ? Ok, im „fernen Westen“ wird traditionell ein möglichst großer Brillant in den Verlobungsring gesetzt. Da sieht‘s dann wirklich etwas komisch aus. Und während hierzulande die Wahl des Verlobungsring-Fingers und des Trauringfingers eher lässig gehandhabt wird und die Damen auch gern mal für beides verschiedene Hände nutzen, ist dies in den mitunter dating-regelverliebten Vereinigten Staaten eher undenkbar. Die dortige findige Goldschmiedezunft hat flugs reagiert und den Trauringen oben eine Kurve verpasst, die den Stein des Verlobungsringes umfließt. Und damit das Kind einen Namen bekommt, wurde diese Form des Trauringes Shadowband genannt.
Und jetzt? Ich gestehe, ich habe mich auch ewig nicht um die Lücke gekümmert und bei großen Verlobungs-Steinen geraten den Trauring an der anderen Hand zu tragen oder halt Mut zur Lücke zu zeigen. Aber warum so einfach, wenn es auch verziert geht. Und folgerichtig habe ich mich vor einiger Zeit hingesetzt und zwei verschiedene Shadowbands entworfen, einmal etwas verschnörkelter und einmal klassisch gebogen. Nun haben wir das „Problem“ der extra großen Brillanten in Verlobungsringen in Hamburg eher weniger, aber ich verzeichne bei den jungen Herren verstärkt die Neigung, statt eines Brillanten einen wunderschönen und individuellen farbigen Edelstein zu wählen. Und der ist dann schon einmal etwas größer. Und unser geschwungenes zartes Shadowband umfließt auch kleinere Brillanten ganz bezaubernd ♥




