„Meine Frau wünscht sich einen zarten filigrane Ring“. Das hören wir in der letzten Zeit sehr oft. Klar, erstens sind zarte Schmuckstücke momentan eher im Trend (außer auf dem Runway der großen Modehäuser, die das wohl irgendwie nicht kapiert haben). Und zweitens ist der Goldpreis grade, nunja, also ähm exorbitant. Nun sieht ein zarter Ring bei manchen Frauen super aus, bei manchen ist dann allerdings noch etwas Finger übrig. Was also tun: hinsetzen und einen zarten Ring entwerfen, der sowohl einzeln tragbar ist, als auch erweiterbar durch das Zustecken weiterer Kollegen. Und interessant sollte er natürlich auch aussehen.
Ich gehe ja gern von einem besonderen Edelstein aus, um den herum ich dann das Schmuck-Konzept entwerfe. In diesem Fall hat mich ein wunderschöner edler Rubin im Baguette-Schliff verlockt.
Kurzer Einschub für alle Nicht-Franzosen: das ist kein Stein in der Form eines Brotes. Baguette ist das französische Wort für Stab. Bei diesem Schliff ist der Stein rechteckig geschliffen (wie ein Stab). Da dieser Schliff viel weniger Facetten hat als der runde Schliff (Facetten sind die kleinen Glitzerflächen), ist es wichtig nur besonders gute und saubere Rohsteine zu verwenden. Durch die geringe Facetten-Anzahl würde man die Einschlüsse stärker war nehmen.
Zurück zu unserem Rubin-Baguette: die Fassung ganz fein nur über die Ecken war schnell klar. Aber wie das Ringband gestalten ? Glatt ? zu langweilig. Eckig ? zu viele Ecken. Wenn ich fest stecke, gehe ich einmal um den Block oder lasse den Entwurf einige Tage liegen. Und denke in Gegenteilen. Was ist das Gegenteil von eckig ? genau: rund. Und zack war die Idee eines Ringbandes aus vielen kleinen Goldkügelchen geboren. So wurde es stimmig.
Und wenn ich so schaue, bringt der kleine Rote Ring mich grad richtig in Weihnachtsstimmung




